Kabarett, Buntbühne und Zirkus

Die große Faszination, die Kabarett, Buntbühne und Zirkus auf Hans Schaarwächter ausübten, spiegelt sich nicht nur in seinen dramatischen Schriften (nicht nur den Sketches – sah er doch, siehe Text KBZ2-8, das Kabarett als „Bühne des Aktuellen“) und seiner Tätigkeit als Mitwirkender in entsprechenden Programmen vor dem Zweiten Weltkrieg; auch seine Kritikertätigkeit spiegelt dieses Interesse. Drei Mappen, eine „Kabarett Kritiken“ überschrieben, die beiden anderen (nummeriert) mit dem Titel „Kabarett, Buntbühne, Zirkus“, geben Einblicke in jene Zirkel, in denen er sich in dieser Hinsicht in den 1920er- und frühen 30er-Jahren bewegte. Eine Besprechung ist handschriftlich datiert, in zweien hat er nach Veröffentlichung mit dem Bleistift kürzend eingegriffen bzw. eine handschriftliche Richtigstellung vermerkt: „Ich befand mich auf dem Holzwege“. Diese Abteilung, die auch verschiedene Ereignisse geselliger Art umfasst, beleuchtet auch interessant einen ganz anderen Bereich in Hans Schaarwächters Schaffen – nämlich den Gebrauch von Pseudonymen. Und schließlich eröffnet sie ein Fenster in seine Auseinandersetzung mit dem rheinischen Karneval (mit dem er sich ebenfalls in diversen Zeitungstexten befasst hat). In KBZ2-2 finden wir auch eine Bezugnahme auf den langjährigen Zeichner-Freund Sacha Raskow. Die Karikatur KBZ2-5 und KBZ2-9 (offenkundig aus der Nachkriegszeit) faszinierte ihn derart, dass er sie über lange Jahre gerahmt in seinen Räumen hängen hatte. Der essayistische Texte mancher Beiträge streift gelegentlich die freie Prosa, und es überrascht nicht, wenn sich zwei Texte (hier weggelassen) mehr oder minder versehentlich in die erste nummerierte Mappe verirrt haben.