Erste Poèmes

Erste Poemes006








Nachts [006]



Tiefes Schweigen liegt über der Welt.
Ein Stern verläßt das Glitzerzelt
Und blitzt durch den Himmelsraum;
Waldbäume flüstern im Maienwind,
Der kost und liebt ein armes Kind,
Daß es lieblich lächelt im Traum.


Der Mond lugt herab ganz geisterhaft:
Er sieht, wie der Tag viel Neues geschafft
Und kann es nimmer verstehn.
Drei Strahlen gleiten ins Kämmerlein
Und grüßen ein schlafendes Mädgelein,
So schön, als sie nimmer gesehn.


Der Fluß, er wallt still seinen Weg,
Die Vögel schlafen im duften Geheg,
Die Menschen ruhen aus;
Und wie ich sah und wie ich sann,
Da fing meine Seele zu schwingen an
Und flog in die Nacht hinaus.


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