Hans August Schaarwächter

Journalist, Schriftsteller und Schauspieler

Zeitlebens hat die Schriftstellerei Hans August Schaarwächter begleitet - er schrieb Theaterstücke unterschiedlichster Sujetwahl, von Lustspielen (Das entkleidete Hemd, Petra und das Modell, Der Herr auf Hochglanz und sein Erfolgsstück Der Max) über surrealistisch anmutende Werke (Am Kraterrand) bis hin zu zahlreichen Dramen, in denen er seine Kriegserlebnisse verarbeitete (Das Ende der Familie Reith, Das letzte Haus, Der Zivilist Soll, Der Geworfene, Ubalda, rette Ugo!). Das Hochzeitsbett folgt der Tradition der klassizistischen griechischen Komödie (etwa Kleists Amphitryon, Die Trauer der Altäa und Der Triumph der Altäa der klassischen griechischen Tragödie. Ein Pferd baden erschien vor dem Zweiten Weltkrieg als Fortsetzungsroman im Mittag; 1941 erschien der heitere Liebesroman Ich lieb den Hans. Den Reiseroman Reise des Seepferdchens verlegte er 1983 im Eigenverlag.

Biographie

  • Hans August Schaarwächter (* 22. Februar 1901 in Barmen; † 12. Februar 1984 in Köln), Neffe des Berliner Hofphotographen Julius Cornelius Schaarwächter, wuchs in Barmen auf, wo er auch engen Kontakt zu den Künstlerkreisen des Wuppertales (u.a Richard Paling, Kurt Nantke, Ferdinand Röntgen und Walter Gerber) hatte; sein erstes Drama datiert von 1919. Nach einer Lehre als Buchhalter zog er nach Düsseldorf, wo er langjähriges Redaktionsmitglied der Tageszeitung "Der Mittag" war, vor allem im Bereich Feuilleton (über die Inhaberin Hulda Droste war er auch mit deren Ehemann Otto Pankok befreundet). Daneben war er Mitglied des Kabaretts "Kom(m)ödchen", für das er auch diverse Sketche schrieb, und gastierte im Münchner Kabarett Simpl. 1927 heiratete er Gertrud Millies (1904–2001), mit der er zwei Kinder hatte, Georg (* 1929) und Gerda (* 1938).

    Von 1939 bis 1941 war er als Dramaturg am Schauspiel Köln, ehe er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Zunächst diente er als Leuchtturmwächter an der dänischen Grenze, wurde dann wegen subversiven Verhaltens als Hilfszollbetriebsassistent an den Comer See zwangsversetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er zunächst in Italien; Giorgio Strehler veranlasste hier 1947 die Uraufführung seines Dramas Die Trauer der Altäa in der Piccola Scala in Mailand.

    Nach seiner Rückkehr nach Deutschland nahm er seine journalistische Tätigkeit beim Düsseldorfer "Mittag" wieder auf. Er gehörte zu den ersten regelmäßigen Berichterstattern der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Kurzzeitig war Schaarwächter Dramaturg beim Kölner Hänneschen-Theater. Am 12. Februar 1984 starb Hans Schaarwächter in Köln; sein Grab befindet sich auf dem dortigen Südfriedhof.